Ermland und Masuren – Nikolaiken (Mikołajki)
Ein Paradies für Segler und Naturliebhaber
Nikolaiken (Mikołajki) ist wohl der bekanntest und beliebteste Ferienort in Masuren (Wojewodschaft Ermland und Masuren) und das Zentrum des polnischen Wassertourismus. Bis zum Saisonbeginn macht Mikolajki einen eher verschlafenen Eindruck. Anfang Juli, pünktlich zum Beginn der Sommerferien und zum Saisonauftakt, erwacht das nur ca. 4000 Einwohner zählende Städtchen schlagartig zum Leben.


Auf dem Marktplatz, in dessen Mitte ein Springbrunnen mit der Figur eines großen Fisches (des “Stinthengstes“) steht und im Bootshafen herrscht ein kunterbuntes Treiben. Hunderte von Touristen schlendern über das vor einigen Jahren neu gepflasterte Seeufer, Kinder laufen umher und kreischen vergnügt. Stimmgewirr aus den zahlreichen Cafes, Eisdielen Kneipen und Restaurants mischt sich mit dem Geklapper der Bootsmasten und lauter Radiomusik. Wer nicht selber Paddler, Kanute oder stolzer Besitzer einer Yacht ist, schippert mit dem Ausflugsdampfer der Weißen Flotte zum Mamry- oder Sniardwy-See.
Geschichte von Nikolaiken (Mikołajki)
Bis in das 13 Jahrhundert hinein, als die heidnischen Pruzzen das Gebiet noch bewohnten, war bereits an der Stelle, wo sich die heutige Stadt Nikolaiken befindet, eine kleine Siedlung, deren Bewohner hauptsächlich vom Fischfang lebten. Der erste Vermerk über ein Kirchendorf geht auf das Jahr 1444 zurück. In einer Schenkungsurkunde übertrug der Hochmeister des Kreuzritterordens, Konrad von Erlichshausen, dem Edelmann Laurentius dem Preußen die Besitzrechte an den Ländereien, zu denen das Dorf Nikolaiken gehörte. Die Stadtrechte erhielt Nikolaiken im Jahr 1726 vom preußischen König Wilhelm I. Der Name "Mikołajki" leitet sich vom heiligen Nikolaus ab, dem Schutzpatron der Fischer und der Wasserwege. Im Laufe der Jahrhunderte – je nachdem, welches Land gerade einen Anspruch auf das Gebiet stellte – wechselte der Ortsname, behielt jedoch in den verschiedenen Versionen (St. Nicolaus, Niclaus, Nicelsdorf, Niclausdorf, Nikolajken, Mikołajki) den Namen seines Patrons bei.

Die Sage vom Stinthengst
Wie es sich für eine echte Stadt gehört, besitzt auch Nikolaiken (Mikołajki) ein Stadtwappen: die Gestalt eines Fisches, des sagenhaften „Stinthengstes“, auf blauem Hintergrund. Der Fischkörper ist mit silbernen Schuppen bedeckt, und den Kopf schmückt eine goldene Krone. Der „König der Fische“ ist mit einer schweren Kette gefesselt. Hinter dem Wappensymbol verbirgt sich eine alte Sage: Vor langer, langer Zeit soll der Stintkönig der Herrscher über die masurischen Seen gewesen sein. Die Fischer fürchteten ihn sehr, denn er konnte richtig bösartig werden. Der riesige Fisch kippte mit Leichtigkeit die Boote der Fischer um und zerriss ihre Netze, bis sich die verängstigten Menschen nicht mehr aufs Wasser trauten. Schwere Zeiten brachen ein, Hungersnöte überzogen das Land, bis es einem schlauen Fischer gelang, mit List und Tücke den Stinthengst gefangen zu nehmen. Der Fischer knüpfte ein großes, eisernes Netz, fuhr mit seinem Boot auf den See hinaus und warf das Netz aus. Schon nach wenigen Minuten ging der Stinthengst in die Falle. Da er das eiserne Netzt nicht zerreißen und sich nicht befreien konnte, bat der König der Fische mit menschlicher Stimme den Mann, ihn frei zu lassen und versprach ihm und den anderen Fischern dafür stets gefüllte Netze. Der Fischer tötete den Fisch nicht, sondern schmiedete ihn, misstrauisch wie er war, an einen Brückenpfeiler, auf dass er auch immer sein Versprechen einhalte und die Fischer ihn immer im Auge behalten können. Den gefesselten Fisch kann man übrigens bis heute unter der Brücke des Talty-Sees (Talter Gewässer) sehen. (fh)
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Nikolaiken (Mikolajki), Polen28.03.2023 – 00:52 Uhr
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Museum der Polnischen Reformation (Polish Museum of the Reformation Muzeum Reformacji Polskiej)
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11-730 Mikołajki
Tel.: +48 87 4216293
Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet von 09.00–17.00 Uhr
Touristeninformation
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Plac Wolności 7
11-730 Mikołajki
Tel.: +48 (0) 87 4216850
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