Krakau (Kraków) – Geschichte in Zahlen
Krakau (Kraków) ist die heimliche Hauptstadt Polens und war es auch bis 1596, bevor die Stadt diesen Status an Warschau verlor. Auf der Wawel-Burg ließen sich die polnischen Könige krönen und beisetzen. Bekannt ist die Stadt auch wegen ihrer vielen anderen Sehenswürdigkeiten, die eine Einblick in ihre Geschichte geben: die Marienkirche, das Florianstor, das Königsschloss, der jüdisch-christliche Stadtteil Kazimierz, die älteste Universität Polens und die vielen Kirchen.

um 700 | ist Krakau wahrscheinlich als Festung entstanden |
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10. Jhd. | Krakau wird erstmals erwähnt. |
12. Jhd. | Krakau wird Hauptstadt des Königsreichs Polen. |
1241 | Mongolen zerstören die Stadt und ziehen weiter nach Breslau (Wrocław), das sie ebenfalls verwüsten. |
1257 | Herzog Bolesław der Schüchterne gründet die Stadt nach Magdeburger Stadtrecht neu. |
1364 | König Kasimir III. eröffnet die "Jagiellonische Universität", erste Universität Polens. |
1370 | Nach dem Tod Kasimirs wird die Universität Krakau geschlossen. |
1400 | Wiedereröffnung der Universität unter König Wladislaw II. |
1430 | Krakau wird Hansestadt. |
1596 | Krakau verliert seinen Status als Hauptstadt. Neues politisches Zentrum des Königreiches ist Warschau (Warszawa). |
1792 | Der Vorort Kazimierz wird eingemeindet. |
1792 | Im Zuge der Ersten Teilung Polens besetzt Österreich den südlichen Teil Polens, das sogenannte Galizien, in dem Krakau liegt. |
1795 | Österreicher nehmen die Stadt ein. |
1809 | Napoleon gliedert Krakau an das Herzogtum Warschau an. |
1815 | Auf dem Wiener Kongress ernennen die Politiker Krakau zur Hauptstadt des Freistaates Krakau. |
1817 | Die Universität erhält den Namen "Jagiellonische Universität". |
1846 | Österreich annektiert mit preußischer und österreichischer Erlaubnis die Stadt erneut, nachdem der Krakauer Aufstand, in dem es um die Wiederherstellung des polnischen Staates ging, gescheitert war. |
1875–1878 | Die Tuchhallen werden umgebaut und erhalten die für sie typischen Arkaden und Resalite. |
1914 | heftige Kämpfe zwischen österreichischen und russischen Truppen |
1918 | Krakau wird wieder polnisch. |
6. September 1939 | Deutsche besetzen die Stadt |
1939–1945 | Während der deutschen Besatzungszeit wird die Universität Krakau im Untergrund weiterbetrieben. Zu den damaligen Studenden gehört Karol Józef Wojtyła, der spätere Krakauer Erzbischof und Papst Johannes Paul II. |
1940 | Eröffnung des Arbeitslagers Płaszów, das am 10. Januar 1944 in ein Konzentrationslager umgewandelt wird. |
März 1941 | Einrichtung des Krakauer Ghettos auf Befehl von SS-Gruppenführer Otto Wächter. |
1945 | Sowjetische Truppen marschieren in Krakau ein. |
1949 | Die Trabantenstadt Nowa Huta wird als Standort für ein Eisenhüttenwerk gegründet. Die ersten Wohnhäuser entstehen im Stil des Sozialistischen Klassizismus. |
1951 | Nowa Huta wird eingemeindet. |
1960er | Nowa Huta: Zwischen den kommunistischen Machthabern und der katholischen Kirche kommt es zu einem Machtkampf um den Bau einer Kirche, aus dem die Kirche als Sieger hervorging. Auf katholischer Seite führte Bischof Karol Józef Wojtyła den Kampf an. Die Kirche der Mutter Gottes, der Königin von Polen (Kościół Matki Bożej Królowej Polski) wurde 1969 gebaut und 1977 geweiht. |
1978 | Die UNESCO ernennt Teile der Krakauer Innenstadt zum Weltkulturerbe. |
1980er | Später wurde Nowa Huta zu einem Zentrum der Solidarność-Bewegung. |
2000 | Krakau feiert sich als Kulturhauptstadt Europas. |