Hochaltar Veit Stoß Marienkirche Krakau
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Marienkirche Krakau (Kraków) – Hochaltar von Veit Stoß

Als Veit Stoß 1477 vom polnischen König Kasimir den Ruf nach Krakau (Kraków) bekam, um in der Krakauer Marienkirche einen Altar zu errichten, hatte er sich bereits in Nürnberg einen Namen als Bildhauer und Schnitzer gemacht. Von der Qualität seiner Arbeit beeindruckt, stellten die Krakauer Ratsherren eine Summe von über 2800 Gulden (Spenden von Krakauer Bürgern) für den Altarbau bereit – so viel, wie das gesamte Jahresbudget der Stadt betrug.

Teil des Hochaltars der Marienkirche in Krakau Polen Fotos
Fragment des Hochaltars in der Marienkirche. Foto: Frank Hilbert

Darüber hinaus befreiten sie den Künstler von sämtlichen steuerlichen Verpflichtungen. Zusammen mit seinen Gesellen arbeitete Veit Stoß insgesamt 12 Jahre an dem Hochaltar (1477-1489).  Das Ergebnis muss auf seine Zeitgenossen einen gewaltigen Eindruck hinterlassen haben: Mit seinen 13 Metern Höhe und 11 Metern Breite war dieses Werk monumentaler Sakralkunst der größte hölzerne Hochaltar im mittelalterlichen Europa. Seine imposante Größe und auch das herausragende Niveau seiner Ausführung flößen dem Betrachter auch heute noch Ehrfurcht ein.

Pentaptychon

Der Altar ist ein Pentaptychon, d. h. er besteht aus fünf Teilen. Er hat zwei Flügelpaare, ein bewegliches und ein unbewegliches. Die Predella (der Untersatz) bildet der sog. Jessebaum – der Stammbaum Mariä und soll an die königliche Abstammung Christi erinnern.

Der Mittelschrein zeigt die entschlafende und in die Arme Jakobs gleitenden Maria. Bei der Darstellung bediente sich Veit Stoß der Legende von Jakob de Voraigne, nach der die als junges Mädchen dargestellte Maria  friedlich stirbt und anschließend in den Himmel fährt. Sie ist umgeben von drei Meter hohen, aus Lindenholz geschnitzten Apostelfiguren.

Auf dem linken Seitenflügel sind Mariä Verkündigung, Christi Geburt und die Verbeugung der Heiligen Drei Könige zu sehen, auf dem rechten die Auferstehung Christi, die Himmelfahrt und die Ausgießung des Heiligen Geistes. Den Abschluss bildet der Altaraufsatz mit der Krönung Marias. Ihr stehen die Schutzpatronen Polens zur Seite, der heilige Adalbert und der heilige Stanislaus. Die Gewänder der Figuren leuchten in kräftigem Rot, Blau, Grün und Gold, die geschnitzten Gesichter bestechen durch die einzigartige, lebendige Ausdruckskraft. Der Legende nach soll sich manch ein Krakauer Bürger in den figürliche Darstellungen von Heiligen, Kaufleuten und Handwerkern wiedererkannt haben.

Verspekuliert

Der Künstler selbst, der es in Krakau zu Ruhm und Wohlstand gebracht hatte, ist ein Paradebeispiel dafür, dass künstlerische Begabung und Geschäftssinn nur selten zueinander finden. Trotz erarbeiteter Privilegien kehrte er 1496 nach Nürnberg zurück. Dort versuchte er, sein Vermögen vorteilhaft anzulegen, verspekulierte sich dabei jedoch gewaltig und fälschte, um an sein Geld zurückzukommen, einen Schuldschein. Urkundenfälschung war schon im Mittelalter kein Kavaliersdelikt. Der Missetat überführt, wurde er zur Strafe auf beiden Wangen mit glühendem Eisen gebrandmarkt. Der Fehltritt stürzte Veit Stoß nicht in eine Schaffenskrise. Bereits wenige Zeit nach dem unerfreulichen Ereignis lief er erneut zur Höchstform auf und schuf noch mehrere bedeutende Werke, um nur den Engelsgruß in der Nürnberger Lorenzkirche oder den Altar im Bamberger Dom zu nennen.
Veit Stoß starb im Herbst 1533 in Nürnberg. (fh)

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Sehenswürdigkeit

Marienkirche (Bazylika Mariacka)
Plac Mariacki 5
31-042 Kraków
Tel.: +48 12 4220521
E-Mail: biuro@mariacki.com
Internet: www.mariacki.com


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