Danzig (Gdańsk) – Geschichte in Zahlen
Danzig kann auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Die Blütezeit der Stadt begann mit dem Beitritt zur Hanse. Zahlreiche reich verzierte Bürgerhäuser zeugen noch heute vom Wohlstand der Stadt in dieser Zeit.
Das 20. Jahrhundert brachte politische Destabilität und Zerstörung. Nach dem I. Weltkrieg wird Danzig im Versailler Vertrag zur Freien Stadt erklärt. In dieser Zeit nehmen die Spannungen zwischen Polen und der einstigen Hansestadt immer mehr zu. Polen benötigt einen zuverlässigen Hafen für den Umschlag von Waren und beschließt den Bau einer eigenen Hafenstadt in unmittelbarer Nähe zu Danzig. In nur wenigen Jahren stampft das Land in einem Kraftakt die Hafenstadt Gdingen (Gdynia) aus dem Boden.
Am Ende des II. Weltkrieges liegt Danzig in Schutt und Asche und wird 1945 Polen zugesprochen. Totz der wirtschaftlich schwierigen Zeit beschließt die polnische Regierung, die Innenstadt nach historischem Vorbild wieder aufzubauen und legt damit den Grundstein für die Tourismusindustrie in der heutigen Zeit.
In den 1970er und 1980er Jahren spielt Danzig eine entscheidende Rolle im Widerstand gegen das kommunistische Regime. 1980 wird in Danzig die unabhängige Gewerkschaft Solidarität gegründet.
In der folgenden Tabelle haben wir für Sie die wichtigsten Daten aus der Geschichte von Danzig zusammengestellt.

997 | Danzig wird zum ersten Mal schriftlich erwähnt ("Königin der Ostsee") |
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1220 - 1266 | Beginn der dts. Einwanderung |
1308 | Aus den Auseinandersetzungen um Danzig geht der Deutsche als Sieger hervor. |
1308 | Im Streit über die Oberherrschaft über den östlichen Teil Pommerns kann sich der Deutsche Orden gegenüber Brandenburg und Polen durchsetzen. Die Ordensritter besetzen Danzig, das bis zum Abschluss des Zweiten Thorner Friedens im Jahr 1466 im Ordensstaat verbleibt. |
1343 | In Danzig wird das lübische Recht durch das Kulmer Recht ersetzt, das auf dem Gebiet des Deutschen Ordens gültig ist. |
1343 | Vertrag von Kalisch: Der polnische König erkennt zwar die Herrschaft des Deutschen Ordens an. Er verzichtet aber nicht auf den Rechtstitel an Danzig und Pommerellen. |
um 1350 | Beitritt zur Hanse. |
seit 1361 | Danzig nimmt an den Hansetagen teil. |
1440 | Danzig wird Mitglied im Preußischen Bund. |
1452 | Ausbruch des dreizehnjährigen Krieges, in dem Danzig eine führende Rolle einnimmt. |
1454 | Der polnische König Kasimir IV. wird Schutzherr der Hansestadt. |
1466 | Zweiter Thorner Frieden: Danzig kommt unter polnische Herrschaft, behält aber weitgehende Autonomie. |
1502 | Am 28. Juli können die Danziger den Bau der Marienkirche abschließen. |
1523 | Danzig nimmt die Reformation an. |
bis zum 17. Jhd. |
Danzig entwickelt sich zu einer der wichtigsten Handelsstädte Europas. |
1772 | Erste Teilung Polens: Danzig behält seine Unabhängigkeit, verliert aber immer mehr an wirtschaftlicher Macht. |
1793 | Zweite Teilung Polens: Danzig gehört seit der Zweiten Teilung zu Preußen. |
24. Mai 1806 | Nach einer Belagerung durch französische Truppen ergibt sich Danzig. |
18. / 19. Jhd. | Danzig verliert weiter an wirtschaftlicher Bedeutung im Ostseeraum. |
1807 - 1814 | Freistaat |
1815 | Danzig wird Preußen zugesprochen. |
1919 | Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages wird Danzig zur Freien Stadt erklärt, die unter Kontrolle des Völkerbundes steht. |
1939 | Nazideutschland besetzt Danzig. |
1945 | Die Siegermächte des II. Weltkrieges sprechen auf der Potsdamer Konferenz Danzig Polen zu. |
1950 | Der Wiederaufbau des Daches und der Gewölbe der Marienkirche konnten abgeschlossen werden. |
1970er / 1980 Jahre |
Arbeiterunruhen |
1980 | Die unabhängige Gewerkschaft Solidarność (Solidarität) gründet sich in Danzig. |
1997 | Danzig feiert sein 1000-jähriges Bestehen. |