Leuchtturm im Ostseebad Horst (Niechorze) in Polen
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschloss man, zwischen Swinemünde und Kolberg einen Leuchtturm zu bauen, um den aus dem Osten nach Swinemünde kommenden Schiffen die Orientierung zu erleichtern. Als Standort wählte man das Fischerdorf Horst, dem heutigen Ostseebad Niechorze, aus. Es entstand ein 45 Meter hoher Leuchtturm mit zwei anliegenden kleinen Wohnhäusern. In Betrieb genommen wurde er am 1. Dezember 1866.


Gekostet hat der Leuchtturm 56.000 Taler. Die Lichtquelle des optischen Apparats bestand zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme aus einer Fresnel-Linse erster Klasse und wurde mit Rapsöl gespeist. Heute hat die Lichtquelle eine Leistung von 1.000 Watt und ist nachts aus einer Entfernung von nicht ganz 40 Kilometern zu sehen.
Der Leuchtturm war ohne Unterbrechung in Betrieb, bis ihn gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 - 1945) eine Artilleriegranate traf und stark beschädigte. Der Wiederaufbau dauerte bis 1948. Heute droht dem Leuchtturm eher Gefahr durch die Unbilden der Natur. Das Meer nagt auch vor Horst am Strand und verändert ständig den Verlauf der Küstenlinie. Um das Seeufer am Fuße des Turmes vor Erosionen durch Wind und Seewasser zu schützen, wurde es durch einen dicken Betonwall gesichert.
201 Stufen bis hinauf zur Aussichtsplattform
Der Leuchtturm im Ostseebad Horst (Niechorze) kann besichtigt werden, allerdings müssen sich die Besucher auf einen anstrengenden Aufstieg vorbereiten: Bis zur Aussichtsplattform mit nicht allzu hohem Geländer (Nichts für Menschen mit Höhenangst!) sind 201 Treppenabsätze zu bewältigen. Für den beschwerlichen Aufstieg wird man am Ende mit einem traumhaften Blick über die Ostsee belohnt. Bei klarer Sicht soll man von hier oben sogar die 100 Kilometer entfernte dänische Ostseeinsel Bornholm am Horizont sehen können.
Da es sich bei dem Leuchtturm von Horst (Niechorze) um ein beliebtes Ausflugsziel handelt, ist im Sommer genug Wartezeit einzuplanen.
Im Schatten des Leuchtturmes lädt ein Miniaturpark ein, der Nachbildungen aller Leuchttürme an der polnischen Ostseeküste zeigt. Besucher können sich über das Signalwesen der Schifffahrt informieren, das hier nachgestell wird. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Fischereimuseum im Zentrum von Horst, in dem sich auch die Touristeninformation befindet.
Zu erreichen ist Horst mit einer Schmalspurbahn, die in den Sommermonaten (Juni bis September) mehrmals täglich verkehrt und in Horst (Niechorze), Greifenberg (Gryfice), Treptow an der Rega (Trzebiatów), Hoff (Trzęsacz), Rewahl (Rewal) und Fischerkaten (Pogorzelicę) hält. Die Bahn hat einen speziellen Wagon für Fahrräder.
Technische Daten des Leuchtturms
Höhe des Turms: 45 m
Höhe des Lichts: 62,8 m über dem Meeresspiegel
Reichweite des Lichts: 20,0 NM (ca. 37 km)
Position: geogr. Breite: 54° 05' 47'' N, geogr. Länge: 15° 03' 57
Sehenswürdigkeiten
- Leuchturm Seebad Horst (Latarnia Morska Niechorze), ul. Polna 30
- Miniaturpark der Leuchttürme (Park Miniatur Latarni Morskich), ul. Ludna 16
- Museum für Seefischerei (Muzeum Rybołówstwa Morskiego) und Touristeninformation, Aleja Bursztynowa 28
- Zentrum von Horst (Niechorze) mit historischen Häusern
- Eiersberger See (Liwia Łuża), Strandsee, seit 1959 unter Naturschutz
- Breiter Badestrand
- Sehr schöne Landschaft mit Wäldern um den Leuchtturm herum
- Schmalspurbahn
- Kirchenruine im nahegelegenen Hoff (Trzęsacz)
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Horst (Niechorze), Polen27.03.2023 – 20:02 Uhr
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