Museum der Geschichte polnischer Juden in Warschau
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POLIN – Museum der Geschichte polnischer Juden in Warschau

Ein großer Kubus mit einer reflektierenden Glasfassade mitten in Muranów, einem Stadtteil von Warschau (Warszawa), das sich auf dem Gelände des früheren Ghettos befindet. In direkter Nachbarschaft steht das schwarze Granitdenkmal des Aufstands im Warschauer Ghetto, vor dem im Dezember 1971 der deutsche Bundeskanzler Willy Brand auf die Knie fiel. Durch die gläserne Front des von den finnischen Architekten Ilmar Lahdelma und Rainer Mahlamäki entworfenen Gebäudes geht ein unregelmäßig geformter Riss, eine Anspielung auf eine der Schlüsselszenen der Bibel: die Flucht der Israeliten aus Ägypten durch das von Moses geteilte Rote Meer.

Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau
Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau. Foto: W. Kryński / Muzeum Historii Żydów Polskich POLIN

Flucht und Zuflucht. "Und so gelangten sie in das Land Polin" – dieser Satz, in mehreren Sprachen auf Wände projiziert, begrüßt den Besucher am Eingang des Museums in Warschau (Warszawa). Polin ist das jiddische Wort für Polen. Auf Hebräisch bedeutet Po-lin: "Hier kannst du ruhen" oder "Hier verweile". Diese Worte sollen die Juden der Legende nach in einem Wald in Polen gehört haben, als sie im 10. Jahrhundert vor der Verfolgung aus Westeuropa flohen. "Polin" - ein Name und zugleich eine Botschaft, die das neue Museum der Geschichte polnischer Juden in Warschau in die Welt tragen möchte. Die polnischen Juden sollen nicht ausschließlich durch das Prisma des Holocaust gesehen werden. Nicht die Vernichtungslager, nicht das Sterben soll an diesem Ort in den Vordergrund rücken, sondern 1000 Jahre jüdischen Lebens und blühender jüdischer Kultur in Polen, die untrennbar mit der polnischen Geschichte verbunden sind.

Ausstellungsraum im Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warschau
Ausstellungsraum im Museum - "Herausforderungen der Moderne". Foto: M. Starowieyska, D.Golik / Muzeum Historii Żydów Polskich POLIN

Was vor zwanzig Jahren als Idee einiger Historiker und Holocaust-Überlebender geboren wurde, mündete dank großzügiger Sponsoren aus dem In-und Ausland in einem einmaligen Museumskonzept: Auf fast 5000 Quadratmetern sind chronologisch angeordnete Stationen untergebracht, die die Geschichte der polnischen Juden von der Ansiedlung im 10. Jahrhundert bis heute zeigen. Weil nur wenige historische Originalexponate den letzten Weltkrieg überdauerten, griffen die Ausstellungsmacher auf Reproduktionen und interaktive Elemente zurück. Jüdische Gebäude, wie sie einst für ein Schtetl typisch waren, wurden in monatelanger Arbeit originalgetreu rekonstruiert. Das prächtigste von allen ist die Nachbildung einer Synagoge aus Gwoździec, einem galizischen Städtchen, in dem die Juden bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 70 Prozent der Einwohner ausmachten. Das Originalbauwerk mit seiner farbenfrohen Kuppel wurde im Krieg von den Nazis zerstört.

Der Symbolik wird in dem Museum eine tragende Rolle beigemessen. So spiegelt auch die Größe der Ausstellungsräume die Lage der Juden in der jeweiligen Epoche wider: Zeiten, in denen es das jüdische Leben in Polen blühte, werden in weiten Galerien veranschaulicht, enge, düstere Räume unterstreichen dagegen die Bedrängnis der Juden in Zeiten der Verfolgung und des Terrors. (fh)

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Film über die Nachbildung einer Synagoge aus Gwoździec, einem galizischen Städtchen, die von den Besuchern im Museum bewundert werden kann.

Sehenswürdigkeit

POLIN - Museum der Geschichte polnischer Juden in Warschau (Muzeum Historii Żydów Polskich)
Mordechaja Anielewicza 6
00-157 Warszawa
Tel.: +48 22 4710301
E-Mail: rezerwacje@polin.pl
Internet: www.polin.pl


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