Hohe Tatra, Polen, Wandern
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Zakopane und die Hohe Tatra in Polen

Vor vielen, vielen Jahren kauerte am Fuße der Tatra (Skalne Podhale) das kleine, ärmliche Dorf Zakopane nieder. Keinem seiner damaligen Bewohner wäre es in den Sinn gekommen, dass sich dieses Dorf eines Tages zu einem Kurort und zum Zentrum des Sommer- und Wintertourismus – ja gar zur Winterhauptstadt Polens entwickeln werde.

Meeresauge in der Hohen Tatra in Polen Polen Fotos
Das Meeresauge (Morskie Oko) in der Hohen Tatra. Fotos: Frank Hilbert

Der erste, der die Vorzüge dieser Berge entdeckte, war der Arzt und Medizinprofessor Tytus Chałubiński. Er ließ sich im Jahre 1873 in Zakopane nieder und machte die Tatra, Zakopane und die Kultur der Bergbewohner bei der patriotischen, intellektuellen Elite Polens bekannt. Legendär wurden seine Tatraexpeditionen, zu denen er berühmte zeitgenössische Maler, Schauspieler, Wissenschaftler und Schriftstellen einlud und die von einheimischen Bergführern, mit viel Musik begleitet wurden.

Und Zakopane selbst? Es wurde "in". Es gehörte einfach zum guten Ton, nach Zakopane zu fahren. Schon bald verwandelte es sich in eine weit bekannte Klimastation, wo man die Tuberkulose behandelte – was man übrigens auch heute noch tut. Die ersten Kurgäste ließen sich nicht davon abschrecken, dass man zu jener Zeit von Krakau (Kraków) bis Zakopane zwei Tage (mit einerm Zwischenstopp in Zabornia) mit einem Panjewagen fahren musste. Als später das Schienennetz bis Chabówka erweitert wurde, reduzierte sich die Reise auf einen Tag. In Zakopane verweilten damals buchstäblich alle berühmten Persönlichkeiten, wie z. B. die Schauspielerin Modrzejewska, der Maler Matejko oder die Schriftsteller Prus und Sienkiewicz – um nur diese zu nennen. Etwas später, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, kam auch der Staatsmann Józef Piłsudski hierher.

Das heutige Zakopane ist ein durch und durch modernes touristisches Zentrum, ausgestattet mit allem, was ein anspruchsvoller Tourist, ein Skiurlauber oder Bergwanderer, braucht. Aber Zakopane bedeutet vor allem eines: die Tatra. Es ist der einzige Gebirgszug in Polen mit alpinem Charakter, obwohl er sich natürlich mit den echten Alpen weder seiner Höhe noch seiner Fläche nach messen kann. Die Tatra ist weder besonders hoch noch weit. Die höchste Erhebung der Karpaten ("Gerlach" auf der slowakischen Seite) misst gerade 2654 m; der höchste Gebirgskamm in Polen, "Rysy", ist 2499 m hoch. Die Tatra besteht aus drei großen Gebirgszügen: der Bielskie-Tatra (gelegen in der Slowakei), der Hohen und der Westlichen Tatra. Von Zakopane aus besonders gut zu sehen ist dank seiner abfallenden, sechshundert Meter hohen Nordwand der Berg "Giewont". Die Tatra umfasst ein Gesamtgebiet von 758 Quadratkilometern. Problemlos lässt es sich an einem einzigen Tag mit dem Auto umrunden. Von Zakopane aus startet man in Richtung polnisch-slowakischer Grenze nach Łysa Polana und fährt dann weiter über Łomnica Tatrzańska, Smokowiec und Szczyrbskie Pleso zurück über den Grenzübergang Sucha Hora / Chochołów wieder nach Polen rein. Bei guter Sicht kann man auf der Tour sowohl den nördlichen wie auch die südlichen Teil der Tatra bewundern. Es lohnt sich wirklich.

Junger Mann in der Tracht der Bergbewohner der Hohen Tatra
Junger Mann in der Tracht der Bergbewohner der Hohen Tatra.

Die Tatra lädt sowohl im Sommer wie im Winter zu ausgiebigen Bergtouren ein. Wandern kann man auf markierten Pfaden unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades. Weniger Geübte sollten sich für eine Wanderung entlang des Weges "Pod Reglami" oder durch die Täler "Kościeliska", "Strażyska" oder "Chochołowska" entscheiden. Eine Tour zu den höher gelegenen Bauden auf der Alm "Hala Gąsienicowa" oder in "Dolina Pięciu Stawów" empfiehlt sich für diejenigen, die über eine gute körperliche Kondition verfügen. Auf erfahrene Gipfelstürmer warten schwierige Klettersteigen, wie z. B. "Swinica", "Zawrat", "Orla Perć" oder "Przełęcz pod Chłopkiem". Man kann in der Hohen Tatra auch Höhlen besichtigen und an echten speläologischen Forschungsunternehmen teilnehmen. Man kann auch Ski laufen oder Snowboard fahren, die Kultur der Bergbewohner und die regionale Küche kennen lernen - und dabei natürlich den geräucherten Schafskäse, den "Oscypek" probieren.

Der Naturliebhaber wird im Tatra-Nationalpark die nur hier vorhandene Flora und Fauna entdecken können. Der eher intellektuelle Typ wird ein wenig inne halten, wenn er auf den Gräbern des alten, unter Denkmalschutz stehenden Friedhofs "Na Peksów Brzysku" in Zakopane die Namen von Menschen liest, die einen festen Platz in der polnischen Geschichte haben. Derjenige, der körperliche Anstrengung scheut, kann bequem mit der Seilbahn den "heiligen Berg" aller polnischer Skiläufer, "Kasprowy Wierch", erstürmen.  Auf die gleiche Art kann er den Gipfel von "Gubałówka" erreichen, von wo aus er ein tolles Zakopane-Panorama genießen, Ski laufen, sich sonnen oder im dortigen Restaurant stärken kann.

Jeder, der nach Zakopane kommt, wird sich hier gut erholen und schöne Erinnerungen nach Hause mitnehmen können. (fh)

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Landkarte von Polen mit Zakopane in der Hohen Tatra

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